Prof. Dr. Janice G. Raymond
Zehn Argumente gegen die Legalisierung der Prostitution und für Gesetze gegen
die Nachfrager nach Prostitution
2. Legalisierung/Entkriminalisierung der Prostitution und ihrer Industrien fördern Frauen- und Mädchenhändler
Legale oder entkriminalisierte Prostitutions-Industrien
sind Wurzel und Ursache des Frauen- und Mädchen-Handels. Ein Schein-Argument
für die Legalisierung der Prostitution in den Niederlanden war, dass
dies helfen würde, die Ausbeutung von verzweifelten Ausländerinnen,
die die Frauenhändler zwecks Prostitution ins Land gebracht haben,
zu beenden. Doch ein Rapport stellte fest, dass 80 % der Frauen in den Bordellen
der Niederlande aus anderen Ländern verschleppt und verhandelt worden
waren. (Budapest Group, 1999) (1)
1994 stellte die Internationale Organisation für Migration (IOM) fest,
dass allein in den Niederlanden "fast 70 % der verschleppten und verhandelten
Frauen aus central- und osteuropäischen Ländern (CEEC) stammen"
(IOM, 1995). Die Regierung der Niederlande präsentiert sich gern als
Vorkämpfer der Anti-Frauenhandels-Politik und -Programme, hat jedoch
in eklatantem Widerspruch dazu alle gesetzlichen Schranken für Zuhälter,
Beschaffer und Bordellbetreiber aufgehoben!
Im Jahre 2000 hat sich der niederländische Justizminister für eine
gesetzliche Quote ausländischer "sex-worker" stark gemacht, weil der
heimische Prostitutions-Markt eine Vielfalt von "Körpern" verlangt (Dutting,
2001).
Im Jahre 2000 ersuchte die niederländische Regierung den Europäischen
Gerichtshof um ein Urteil des Inhalts, dass Prostitution als ökonomische
Tätigkeit anzuerkennen ist, wodurch Frauen aus der Europäischen
Union und den früheren Sowjetblock-Ländern berechtigt sind, eine
"Arbeitserlaubnis als sex-worker" in der niederländischen Prostitutions-Industrie
zu erhalten, wenn sie beweisen können, dass sie "Selbständige oder
Freiberuflerin" sind.
(Die Gleichung Prostitution = freier Beruf ist grotesk, denn eine "sex-worker"-Frau
tauscht keines-wegs qualifizierte berufliche Leistung für Honorar, sondern
sie verkauft ihren Körper, also ihre Person in die Sexualsklaverei, das
absolute Gegenteil von frei, selbständig und beruflich ausgebildet. H.
S.)
Der Europäische Gerichtshof hat diesem Ersuchen tatsächlich stattgegeben!
NGOs in Europa berichten, dass Frauenhändler diese "Arbeitserlaubnis"
für "sex worker" dazu benutzen, ausländische Frauen in die niederländische
Prostitutions-Industrie zu verschleppen und zu verhandeln, indem sie
die Frauen dazu nötigen, sich "unabhängige Migranten sex workers"
zu nennen (Persönliche Mitteilung, Vertreter/in? Des Internationalen
Menschenrechts-Netzwerks, 1999).
Im Jahr nach Aufhebung des Bordell-Verbotes in den Niederlanden, berichten
acht niederländische Opferhilfe-Organisationen über Zunahme der
Opfer von Frauenhändlern; zwölf Opferhilfe-Organisationen berichten,
dass die Zahl der Opfer aus anderen Ländern nicht vermindert ist (Bureau
NRM, 2002). Dreiundvierzig der dreihundertachtundvierzig Gemeinden (12 %)
in den Niederlanden beschlossen, an ihrer keine-Bordelle-Politik festzuhalten;
aber der Justizminister hat angedeutet, dass die Verbannung der Prostitution
aus irgendwelchen Gemeinden in Konflikt komt mit dem allgemein garantierten
"Recht auf freie Wahl auf Arbeit"(Bureau NRM, 2002). -
Die ersten Schritte in Richtung Legalisierung der Prostitution in Deutschland
wurden in den 1980-er Jahren getan. Um 1993 wurde allenthalben erkannt,
dass 75 % der Frauen in Deutschlands Prostitutions-Industrie Ausländerinnen
aus Uruguay, Argentinien, Paraguay und anderen Ländern Südamerikas
kamen (Altink, 1993).
Nach dem Fall der Berliner Mauer waren 80 % von den geschätzten 10.000
Frauen, die nach Deutsch-land verschleppt und verhandelt wurden, aus Zentral-
und Osteuropa und CIS-Ländern (IOM, 1998a).
2002 wurde Prostitution in Deutschland als legitimer "Job" etabliert - nach
Jahren der Tolerierung in gesetzlichen Bannmeilen, der Propaganda und
Förderung der Prostitution, Zuhälter und Bordell-betreiber. Die
überaus grosse Zahl ausländischer Frauen in der deutschen Prostitutions-Industrie
weist schon daraufhin, dass diese durch Frauenhändler nach Deutschland
verschleppt sind, Verfahren, die mann euphemistisch "erleichterte Migration"
nennt. Es ist fast unmöglich für arme Frauen, ihre eigene Migration
zu bewerkstelligen, die Reisekosten und -dokumente zu erlangen und sich ohne
fremdes Eingreifen im "Geschäft" zu etablieren. (Die Aussenpolitik des
Grünen J. Fischer hat durch ganz freie Visa-Ausgabe den Frauenhändlern
alle Grenzen geöffnet, diese Verbrecher unterstützt. Seine Partei
betrieb ja auch die Straffreiheit der Zuhälter, des gesamten Prostitutions-regimes,
H. S.)
1984 führte die Regierung der Arbeiterpartei im australischen Teilstaat
Victoria Gesetze zwecks Legalisierug der Prostitution in Bordellen ein. Die
folgenden Regierungen erweiterten die Gesetze, gipfelnd im Prostitutions-Kontrollgesetz
von 1994. Den Zusammenhang zwischen Legalisierung der Prostitution und dem
Frauenhandel in Australien erkennend, stellte das US Department of State fest:
"Der Frauenhandel in Ostasien zwecks Prostitution ist ein wachsendes Problem
schlechte
Gesetze und die legalisierte Prostitution in Teilen des Landes machen
die Durchsetzung von Massnahmen gegen Frauenhandel in der Praxis schwierig
(US Deptpartment of State, 2000).
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