Hannelore Schröder
Wie Feminismus mit antifeministischen Parteien zu machen ist Oder Suche
nach der Quadratur des Kreises
Anna Dünnebier, Gert v. Paczensky:
Das bewegte Leben der Alice Schwarzer.
München 1999, E 9,--
Diese journalistische Biographie, von der langjährigen
Freundin A. Dünnebier und in getrennten Teilen von G. v. Paczensky verfasst,
ist höchst wahrscheinlich von Alice Schwarzer autorisiert.
"sie gehört zu den seltenen Frauen
, die
etwas bewegt
haben",
heisst es im Vorwort. Das ist nicht richtig. "Seltene Frauen" sind keine
Protestbewegung , die es ab Ende der 1960-er Jahre bis 1999, 30 Jahre lang
- von Helke Sander, "Brot und Rosen", den Sommer-Universitäten für
Frauen in Berlin bis Hannelore Mabry, "Unkraut ins Parlament", 1971 (!), dem
Frauenforum München, an vielen Orten in allen Himmelsrichtungen gab und
in "überlebenden" feministischen Kreisen bis heute gibt! Z. B. die Frauen-Datenbank
und der Verein FemBio,
gegründet von Luise Pusch, durch "Feminismus. Inspektion der Herrenkultur"
(1983) weit bekannt. Zehntausende haben in Wort und Tat etwas bewegt. Es ist
sehr unfair, sie zu ignorieren, nur weil sich die Scheinwerfer des Fernsehens
höchst selten oder nie auf sie richten.
Schwarzer, in einem Kriegsjahr in Wuppertal geboren, hat eine Kindheit, wie die meisten Kinder: Bombennächte, Evakuierung aufs Land, Mangel an allem Lebensnotwendigen, Vaterlosigkeit; sie hat jedoch einen "geliebten Grossvater", ihre Grossmutter und Mutter. Von der Dorfschule zur Handelsschule, zur kaufmännischen Lehre sind auch ihre Backfisch-Jahre durchaus typisch für Mädchen unter dem restaurativen Adenauer-Regime. Eine Schreinerin-Lehre scheitert - an der fehlenden Toilette! Also Büroarbeit, mit 21 Jahren geht sie als Au-Pair-Mädchen nach Paris. Zurück bei ihrer Mutter, ist sie zwei Jahre Volontärin bei einer düsseldorfer Zeitung: die Autodidaktin ist "besonders lernbegierig."
Ausbildungs- und Arbeitsmarktsituation für Frauen sind nach dem Krieg für alle katastrophal; erst in den 60-er Jahren kommen sehr schlecht bezahlte Stellen in Reichweite. Schwarzer arbeitet kurz bei FILM UND FRAU und PARDON, geht aber - als freie Korrespondentin - wieder nach Paris. - Auch hier beginnt der Aufbruch der Feministinnen, worauf linke Studenten reagieren mit "Die Macht liegt im Lauf des Gewehrs" und " im Lauf des Penis" - in Vergewaltigungen! Schwarzer schliesst sich der "Bewegung zur Befreiung der Frauen" an und lernt Simone de Beauvoir kennen. - In Paris bezichtigen sich 343 Frauen öffentlich des Gesetzesbruchs hinsichtlich Abtreibung, eine Aktion, die JASMIN in der BRD wiederholen will. Schwarzer sucht dafür Unter-zeichnerinnen in Frauengruppen zwecks Publikation im STERN. Der kurze Text dazu ist kein "Original-Manifest". Typisch, dass SPD-, DKP-, Gewerkschafts- und SDS-Frauen sich weigern, den Protest zu unterstützen! Aber Tausende betroffene Frauen werden nun aktiv, worauf von allen Seiten - wieder - antifeministische Hetze einsetzt. (Bis heute verhindern Partei- und Kirchenherren mit aller Macht die Abschaffung dieses Strafgesetzes aus dem Kaiserreich.) - Seit 1933 hatte es keine kritischen Frauenstimmen mehr in der "Öffentlichkeit" gegeben.
1975 kommt Schwarzer zurück, nach Berlin, arbeitet
organisatorisch und journalistisch im Anti-218-Protest, was zum Zensur-Skandal
des "Panorama"-Films führt - Da fanatische Marxistinnen Feminismus bekämpfen,
es gibt sogar Attacken auf Ursula Scheu (ihr Auto) und ihren Anwalt, zieht
Schwarzer nach Köln .
Inzwischen hatte sie mit einigen Frauen im Selbstverlag einen Frauen-Taschenkalender
und Protokolle in Buchform veröffentlicht, da "Frauenthemen" in Redaktionen
tabu sind. - 1975 erhält sie vom WDR die Gelegenheit zu einem Streitgespräch
mit Esther Vilar, der extremen Antifeministin: "Nun war Schwarzer ein 'Star'
geworden", so Dünnebier. Jedenfalls nützt ihr ihre Bekanntheit beim
Erscheinen von "Der 'kleine Unterschied' und seine grossen Folgen". Die Protokolle
werden ein grosser Erfolg unter Frauen, führen jedoch zu eskalierenden
Diffamierungen in der Männer-Presse. Dank der Honorareinnahmen kann Schwarzer
an ein eigenes "politisches Magazin" - aber "kein Fachblatt für Feministinnen"
- denken. Was heisst dann politisch? Und warum ohne feministische Fachfrauen?
Schwarzer bevorzugt Journalistinnen, obwohl sie "mit der Frauenbewegung sehr
wenig vertraut sind". (Dass sie eine arbeitslose Feministin einstellt oder
freiberuflich für Artikel bezahlt, ist nicht bekannt.) Bei der Wahl ihrer
Mitarbeiterinnen hat sie oft keine glückliche Hand; der anhaltende Mangel
an feministischen ist angesichts hunderter Frauen, deren Texte (fast) überall
zensiert werden, schwer nachvollziehbar. Schwarzers Absage an Wissenschaftlerinnen
ist kurzsichtig, denn eine Zeitschrift "Von Frauen für Frauen" ist auf
feministisches Wissen angewiesen; sie kann sie dann auch nicht ignorieren.
Die Bewegung braucht einen journalistischen Arm, um viele Frauen zu erreichen,
aber sie braucht ebenso dringend wissenschaftliche Frauenköpfe. - Von
Dr. Reemtsma 1981 zur Diskussion ("ein, zwei Jahre lang") zwecks Vorbereitung
seines Instituts für Sozialforschung eingeladen, nimmt Schwarzer
nicht eine feministische Wissenschaftlerin mit. Kennt sie wirklich keine?
- Folglich gibt es an diesem Institut keine feministische Forschung.
- Eine andere feministische Gruppierung, die die unbezahlte Hausarbeit der
Ehefrauen/Mütter in den Mittelpunkt ihrer Analysen und Aktionen stellt,
brüskiert Schwarzer mit ihrer Oberflächlichkeit, Besserwisserei
und Mütterfeindlichkeit: kritische Argumente, eine Diskussion in EMMA
lässt sie nicht zu.
Geradezu fatal ist ihre Arroganz gegenüber den Feministinnen, die immer
wieder für eine grosse feministische Organisation bzw. eine eigene Partei
eintreten, als ob ohne organisierte Gegenmacht gegen die Männer-Parteien
irgendetwas durchzusetzen ist! Stur und lernunfähig hält sie an
ihrem Dogma fest: keine Organisation, kein Programm - und keine Diskussion
darüber. Das bedeutet freie Bahn für die antifeministischen Machthaber!
Nichts davon bei Dünnebier. Sie schildert die 'schwere
Geburt' von EMMA und die folgenden Jahre. Es gibt erhebliche Lücken.
- Bei der Gründung geht es selbstverständlich auch um Geld. Feministinnen
haben jedoch keines, sind arm und arbeitslos, im Gegensatz zu Dr. Margarete
Mitscherlich. Es entsteht der ungute Eindruck, dass sie in EMMA schreiben
kann, weil sie Geld hat und prominent ist (obwohl Freudianer ungeheueren Schaden
anrichten, antifeministische "Wissenschaftler" sind). Diejenigen, die beides
nicht vorweisen können, haben keine Chance. - Dünnebier klagt wiederholt
darüber, dass ihre Freundin Alice so viel arbeiten muss, weil sich keine
Frauen finden (wirklich?) und das "zunächst ohne Gehalt". Schwarzer hat
sich von Beginn an DM 3000,- Gehalt gezahlt. - Dagegen wird noch Ende der
80-er Jahre einer Photographin ein Honorar von DM 20,-- für den Abdruck
ihres Pressephotos in EMMA geboten. Sehr schäbig. Aber Dünnebier
lobt Schwarzers "Grosszügigkeit".
Schwarzer "redigiert" sogar den Text einer Professorin und fügt Sinn
entstellende Änderungen ein; sie bestellt bei einer Sozialwissenschaftlerin
einen Artikel, sogar zwei Versionen, die sie beide verwirft, den Inhalt aber
doch verwertet. Auch Plagiat und Abdruck unter Verletzung des Copyrights
sind vorgekommen. Schwarzer springt selbst mit hochqualifizierten Autorinnen
arrogant um, missachtet deren Kenntnisse und Bücher; begreiflich, dass
diese sich von ihr abwenden. Integere Feministinnen haben das nicht öffentlich
gemacht: Fairness, Respektierung des Copyrights und des Grundrechts (Zensur
findet nicht statt) müssen jedoch auf beiden Seiten praktiziert werden:
auf Schwarzers Seite gibt es erhebliche Defizite. Aber Dünnebier hat
nur höchstes Lob für die "Superredakteurin".
Es folgt ein Bericht über den STERN-Prozess (1978) von G. v. Paczensky,
der seine Frauenfeinde in den Massenmedien, die ihre Verkaufzahlen mit immer
höheren Dosierungen von Pornographie steigern, gut kennt. Seine massive
Kritik am SPIEGEL Augsteins, stimmt mit der Beurteilung vieler Feministinnen
überein.
Unbegreiflich, dass sich Schwarzer 1984 ein TV-Gespräch ausgerechnet
mit dem zynischen Antifeministen, Pornographie- und Prostitutions-Propagandisten
- aber so prominenten - Augstein wünscht. Naiv? - Nein, eitel, anbiedernd,
würdelos.
Im Kapitel PorNo (1987) schreibt v. Paczensky über Schwarzers Initiative,
"ihre Originalität": "In ihrem Gesetzentwurf definierte A. Schwarzer
"
- aber es ist gar nicht ihr Entwurf! Sie hat ihn von anderen Feministinnen
(fast) wörtlich übernommen: Der Gesetzentwurf stammt von Andrea
Dworkin und der Jura-Professorin Catherine Mackinnon. Es handelt sich um den
"Pornography Victims Protection Act" aus dem Jahre 1982! - Es ist skandalös,
dass Schwarzer die wahren Definiererinnen verschweigt und sich als "Schöpferin"
dieses Gesetzentwurfs präsentieren lässt!
An anderer Stelle schreibt Schwarzer "Sexismus wiegt
schwerer als Rassismus"- in den USA. Als Beweis führt sie an: weisse
und schwarze Männer haben höhere Einkommen als weisse und schwarze
Frauen. Das ist richtig. Diese Erkenntnis und Daten stammen von Kate Millett,
Sexual Politics, 1969 (Dissertation der Columbia University, New York), doch
Schwarzer gibt die Quelle nicht an!
"'Das Private ist politisch' - das war der Leitsatz von A. Schwarzers
Büchern" (Dünnebier); auch diese Erkenntnis hat sie von US-Feministinnen
übernommen.
"Verletzung der minimalsten ethischen Regeln", Schwarzer empört über
die Autorin eines Schlüsselromans, aber die Balken im eigenen Auge
.
G. v. Paczensky behandelt auch den Newton-Prozess (1994) und die Verteidigung
des sadistischen Photo-graphen in extrem antifeministischen Medien, die ihren
grenzenlosen moralischen Nihilismus zum obersten Gesetz erheben, über
Menschen- und Grundrechte weiblicher Menschen hoch erhaben.
In Teil II dokumentiert v. Paczensky "Zwei Jahrzehnte
Peinlichkeiten". Leider steht ihm der Begriff Anti-feminismus nicht zur Verfügung:
ab 1970 erfahren alle Feministinnen die Wiederholung dessen, was von etwa
1870 bis 1933 in der Männer-Öffentlichkeit von rechts bis links
gängige Münze war: wütende antifeministische Hetze gegen alle,
die feministisch sind oder dessen verdächtigt werden - und alles, was
als Ausgeburt des Feminismus gilt (Reformkleidung, Frauensport usw.). Die
Hetzer zielen besonders auf exponierte Vertreterinnen, sogar der bekannte
Philosoph John. S. Mill wird angepöbelt. - Gegenwärtige antifeministische
Hetze hat weit obszönere, extrem sadistische Formen angenommen; "Radau-Antifeminismus"
(Hedwig Dohm) reicht zur Charakterisierung nicht mehr aus. Es ist berechtigt,
von Zuhälter-Antifeminismus zu sprechen. -
Wer weiss, dass Feminismus vor und während des NSDAP-Regimes als eine
Erfindung der Juden galt, begreift in etwa, wie extrem der grassierende Hass
auf diese Frauen war, was nicht ausschliesst, dass, damals wie heute, auch
manche jüdische Männer Antifeministen sind: "Der Fall Broder" ist
von v. Paczensky abgehandelt.
Es wäre ein Wunder, wenn die penetrante antifeministische Propaganda
nicht die Hirne vieler Frauen infizierte, besonders derjenigen in personaler
und geistiger Abhängigkeit von linken Dogmatikern, die sich unter autonome
Frauen mischen, um die "irregeleiteten" auf die richtige Klassenkampf- und/oder
Freud-Sade-Herrenlust-Linie zu bringen. Sie tarnen sich mit feministischen
Begriffen, Symbolen und Ideen (die sie kopieren), wodurch sie schwer zu identifizieren
sind. Diese Handlangerinnen, aufgehetzt und protegiert von ihren Führern,
haben grossen Schaden angerichtet. V. Paczensky behandelt 20 Jahre Antifeminismus
(der übrigens auch in akademischen Kreisen grassiert). Die "vierte Gewalt",
die Massenmedien sind zweifellos eine grosse anti-feministische Propaganda-Macht;
noch mächtiger sind die Gewerkschaft - "Welt der Arbeit"
- und die SPD, die sich gemeinsam infam antifeministisch gebärden,
selbst entblössen: "Lärm aus der 'Baracke'"(1980) der SPD-Führer
ist die brisanteste Darstellung des Buches. Allein die Frage: "Wahlboykott?
dass der (Frauen)-Wahlboykott
eine Möglichkeit wird
"(EMMA,
1980), führt zu rasenden Attacken der SPD-Herren und ihrer willfährigen
ASF-Mitläuferinnen - mit allen Machtmitteln, Lügen und Verleumdungen,
zynischen Ausbrüchen von Hass auf und Verachtung - alle/r Frauen! Unbegreiflich,
dass es immer noch Wählerinnen gibt, die die SPD-Antifeministen
an die Macht wählen und dass Schwarzer sich nicht von ihren SPD-Freundinnen
trennt, sogar selbst wieder SPD wählt. (Die Idee des Frauen-Wahlstreiks
hat sie übrigens von einer feministischen Politikwissenschaftlerin übernommen.)
Dass linke Grüne "Kulturrelativisten" selbst die grausamsten Schändungen
der Menschenrechte der Frauen weltweit immer noch als "Nebensache", ja
Nicht-Politikum be-vorurteilen, vor allem deutsche Feministinnen mundtot machen
wollen, sie als "Imperialistinnen" usf. diffamieren, demonstriert ihren dumm-brutalen
Antifeminismus, ihren Frauenhass. Die Millionen der Böll-Stiftung und
die Partei machen's möglich. G. v. Paczensky schreibt dazu Kritisches
unter "Streit um den Fundamentalismus" und im Kapitel zur Irreführung
der taz-LeserInnen.
1993 reduziert Schwarzer ihre Zeitschrift auf sechs Ausgaben pro Jahr, "um
mehr Luft für anderes zu haben". Wichtigeres? Gibt es wirklich keine
Redakteurin und Teilhaberin, die die Hälfte der Arbeit übernehmen
könnte und wollte? - Schwarzer beansprucht für ihr Magazin, "eine
wirklich unabhängige Stimme für Frauen" zu sein; Unabhängig
von antifeministischen Männer- Parteien? Partei-Frauen? - Nein.; von
frauenfeindlichen Ideologen? - Nein. Ihr Anschluss an die "Tierrechtler" zeugt
nicht von Unabhängigkeit. Von Kirchen? Kirchenfrauen? - Nein; Unabhängig
von Prominenz, gleichgültig, ob diese durch Antifeminismus oder Indifferenz
hervorragt? - Wirklich nicht. - "Stimme für - (welche?) - Frauen"?
- Für abhängige Partei-Frauen! - nicht für unabhängige
Feministinnen!
1998: "Inzwischen kämpft EMMA nicht mehr allein gegen
die 'Männerparteien'", so Dünnebier. Nun, autonome Feministinnen,
die organisiert und mit eigenem Programm gegen die Männer-Parteien kämpfen
wollen, hat Schwarzer stets ignoriert. Stattdessen "schliesst sie sich in
Bonn mit Frauen aus allen Parteien, von den Grünen über die SPD,
FDP bis hin zur CDU und CSU, kurz." - Es ist eine Fehleinschätzung zu
glauben, dass sich ausgerechnet diese ideologisch abhängigen, hochbezahlten
Partei-Karriere-Frauen mit Schwarzer gegen ihre Partei-Herren verbünden!
Und es ist Selbstüberschätzung zu glauben, Schwarzer als ein-Frau-Lobby
könne so etwas ausrichten.- (Dieses "Spitzenpolitikerinnen"-Bündnis
hat nicht "gegen die Männer-Parteien gekämpft", um die Legalisierung
der Prostitution zu verhindern, obwohl das Gesetz in extremer Weise die Grundrechte
verletzt! Wenn nicht hier gegen, wo gegen dann?)
Dünnebier im Vorwort: Schwarzer "hat sich Macht erobert". Das zeugt
von naiver, amateurhafter Vorstellung von "Machteroberung": nicht einmal eine
Königin kann heute Macht erobern. Anteil an der politischen Macht erobert
eine feministisch-politische Partei kraft Wahlstimmen - nicht eine einzelne
"Emanze".
Dünnebier greift wiederholt mit Lob auf ihre Freundin entschieden zu
hoch: Schwarzer "gilt
als so etwas wie ihre (Beauvoirs) geistige Tochter"-
Bei wem?
Dabei unterlaufen ihr Fehler: E. Vilar (Der dressierte Mann) kann "man
als die Antwort
auf Schwarzers 'Frauenarbeit - Frauenbefreiung'
sehen". Nein, denn Vilar erschien 1971, Schwarzer erst 1973.
Dünnebier reproduziert Schwarzers Fehler: Sie "sieht das Archiv (in Köln)
als 'Pioniertat. Es hat keine Vorbilder, kann auf nichts zurückgreifen'."
- Bereits 1935 wurde in Amsterdam das Internationale Archiv für die Frauenbewegung
gegründet; in Berlin gibt es das alte Helene Lange-Archiv und etliche
neue feministische Archive (u. a. in Kassel), denen es lediglich an grossen
Geldgebern fehlt.
Eine Zeitschrift wie EMMA "gibt es inzwischen nirgendwo mehr auf der Welt",
so Dünnebier. Abgesehen davon, ob sie die Zeitschriften der Welt übersehen
und beurteilen kann: EMMA ist längst keine mehr "Von Frauen für
Frauen" und eine feministisch-politische, d. h. von antifeministischen Parteien
unabhängige, wollte sie von Beginn an nicht sein.-
Schwarzer hat "solchen Einfluss gehabt und solche Veränderungen bewirkt";
Welche Veränderungen denn?
Dünnebiers biographische Skizze ist gekennzeichnet von zu viel Übertreibungen
- und zu wenig Tatsachen.
© 2006-2018 Hannelore Schröder | Sitemap | Datenschutz | | Stand: 01.06.2018