Menschenrechte weiblicher Menschen: feministische Theorie und Realutopie
Neue Publikationen (seit 2000)
Hannelore Schröder
Menschenrechte für weibliche Menschen
Aachen 2000. 312 S. ca. Euro 17,--
ein-FACH-verlag; zu beziehen im Buchhandel.
Inhalt
Vorwort
Teil I: Vernunftrecht: Privilegien für Bürger-Patriarchen
Kants Vernunftrecht
Patriarchen, Eigentümer von Frauen
Hegels Dualismus von Herr und Magd
Eigentumslosigkeit und Rechtlosigkeit der Frauen
Der Antifeminismus und Antisemitismus Otto Weiningers
Geschlecht und Charakter, 1903 und 1980
Teil II: Feministische Aufklärung
Olympe de Gouges' Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin, Paris
1791
Gedanken zu einer anti-patriarchalen Erklärung der Menschenrechte weiblicher
Menschen
Menschenrechte - aber wer ist Mensch?
Antifeministische Propaganda von Herrenmensch, Homunculus, Quasi-Mensch und
Untermensch
Pornographie: Schändung der Menschenrechte der Frauen
Eine grosse Ketzerin - unsterblich
Zum ersten Todestag von Irmtraud Morgner
"Der Menschheit Hälfte blieb noch ohne Recht"
Louise Otto. Politische Denkerin und Organisatorin der ersten Frauenbewegung
Wiedergeburt der Menschen- und Bürgerinnenrechte
Zum 250. Geburtstag von Olympe de Gouges
Ansprache anlässlich der Enthüllung einer Gedenktafel am Geburtshaus
von Olympe de Gouges. Montauban, den 18. 12. 1989
Teil III: Das Regime der Bürger-Patriarchen
1791 - 1991: Zweihundert Jahre Erklärung der Rechte der Frau und Bürgerin
gegen
1789 - heute: Schändung der Menschenrechte weiblicher Menschen
1. Wider die herrschende Geschichtslüge
2. Das zentrale Dogma: Die Mannheit ist "die Menschheit"
3. Zur Kontinuität patriarchaler Tyrannei
Anmerkungen
Aus dem Vorwort
"
In allen Beiträgen wird das brennende Problem
Menschenrechte für weibliche Menschen behandelt; ihre Zielrichtung geht
auf die politischen Mächte, die die Schändungen dieser Rechte betreiben
und rechtfertigen mit dem Dogma, dass diese Menschen nicht "der Menschheit"
angehören, weil sie weiblich sind. Dieser allgemeine politische Antagonismus
kennzeichnet das bürgerlich-patriarchale System, seine lange Geschichte.
Um die gegenwärtigen, epidemischen Schändungen der Menschenrechte
der weiblichen Bevölkerung zu begreifen, ist es unum-gänglich, auf
die totalitäre Patriarchen-Aufklärung und -Politik des 18. Jahrhunderts
zurück-zublicken. Diese, auf den Nenner gebracht, lautet: alle Männer
gegen Menschenrechte ihrer Frauen. Menschenrechte für weibliche Menschen
ist dagegen das Rechtsprinzip des gewaltsam unterdrückten, feministischen
Widerstandes, der immer wieder aufflammt.
Um dieses allgemeine Unrechtsverhältnis zu erhellen, setze ich in Teil
I meine Kritik an der bürgerlich-patriarchalen Rechtsphilosophie fort,
die ich mit J. G. Fichtes Grundlage des Natur-rechts (1797) begonnen hatte.
Er, Kant und Hegel formen das fatale Trio der "Idealisten des Antifeminismus"
(Hedwig Dohm), das die Unterwerfung aller Weiber, ihren Ausschluss aus "der
bürgerlichen Rechtsordnung" fanatisch befürwortet hat. - Der faschistische
Antifeminist Weininger sammelt dann 1903 lediglich die Wahnideen von Frauenhass
und -verachtung, die idealistischer und christlicher Irrationalismus gezeugt
hat. Der Samen ist 1933 aufgegangen. Dennoch sät mann die Hass-Propaganda
1980 wieder aus.
In Teil II behandele ich die totalitär erledigte
und "wissenschaftlich" ausradierte Opposition von rechtlosen Frauen. Auch
diese hat eine lange Geschichte, die ich Feministische Aufklärung nenne.
Es geht also um zwei geschichtliche Stränge: das patriarchal-bürgerliche,
mächtige Regime und die bekämpfte, machtlose Widerstandsbewegung,
die Menschenrechte für der "Menschheit Hälfte" vertritt. Die Gegenwart
ist als Fortsetzung dieses Unrechtsverhältnisses in unverminderter, ja
verschärfter Form zu begreifen: Das radikal-demokratische Menschen-rechts-Programm
"Die Frau ist frei geboren" (Olympe de Gouges), ist folglich heute so aktuell
wie 1791
.Ausgehend von den so überaus lange geforderten - und verweigerten
- Menschen-rechten für Frauen, weise ich deren kontinuierliche Schändung
in der Erklärung der Vereinten Nationen 1948 nach. Eine aktuelle Erklärung
der Menschenrechte weiblicher Menschen, verfasst von Autorinnen, die Menschenrechte
für Frauen normieren, ist angesagt. Eine solche Grundsatz-Erklärung
ist überaus dringend, um die fatale Desorientierung zu überwinden
und politischen Widerstand gegen die immer grausameren Schändungen von
Frauen-Menschen-rechten zu organisieren. Denn wer Mensch ist - und wer nicht,
bestimmen die patriarchalen Machthaber, wie eh und jeh, international und
national
.
Ist die Schändung von Frauen-Menschenrechten seit Rousseau bis zur Gegenwart
in den einzelnen Beiträgen exemplarisch behandelt, so wird der politische
Skandel, Rechtfertigungen und Realitäten, in Teil III ausgebreitet thematisiert
anlässlich
des Zweihundersten Jahrestages 1791-1991 der "Erklärung der Rechte der
Frau und Bürgerin". Vielsagend, dass dieses historische Datum nirgends
erinnert, dass es mit Schweigen übergangen wurde
.
Der heutige Bundeskanzler G. Schröder hat in den siebziger Jahren in
einem Göttinger Herren-zirkel geäussert, dass er Frauen nicht als
Menschen betrachtet (was ein Teilnehmer aus-plauderte). Entsprechend behandelt
er seine eigenen Frauen und Frauen generell, wie seine verächtliche Äusserung
"Gedöns" beweist.
Solche Führer an der Macht sind Gewährsmänner ihres Regimes.
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